Wie wir unsere Wahrnehmung anderer Realitäten verbessern können

Ancestor & Family Healing Retreat Part 1

von Werner Braun

Wenn ich in meinem Leben zurückblicke, hat sich für mich die Art, wie ich die Welt wahrnehme, verändert. Als ich vor 10 Jahren einen Workshop mit Tanis Helliwell besuchte, war mein größter Wunsch, die Elementarwesen zu sehen. Heute weiß ich, dass Hellsehen nur eine Art der Wahrnehmung ist; es gibt andere Arten, wie z. B. inneres Hören – Telepathie – und das Spüren, was andere fühlen – Kinästhetik. Auch habe ich im Laufe der Jahre entdeckt, dass es zwischen dem Empfangen „vollständiger Bilder“ und dem „Nichts-Empfangen“ ein weites Feld von Möglichkeiten gibt.

Möglichkeiten zur Entwicklung eurer Wahrnehmung anderer Realitäten

Hier sind beispielhaft ein paar innere Fragen, die mir geholfen haben, meine eigene Wahrnehmung zu verbessern. Ich schlage vor, dass ihr ein wenig damit experimentiert.

  • „Wie nähert sich mir das Subjekt meiner Wahrnehmung: aus eigenem Antrieb (mit Schwung oder eher dezent)?“
  • „Aus welcher Richtung kommt dieses Subjekt?”
  • „Ziehe ich dieses Subjekt zu mir heran?”
  • „Welche Stimmung bringt es mit sich?“ – „Ist seine Energie eher körperlich, emotional, mental oder spirituell?“
  • „Was sind seine Geschenke an mich?”
  • „Was kann ich für es tun?”

Viele weitere innere Fragen können hinzukommen. Wenn wir auf diese Weise vorgehen, werden wir Möglichkeiten entwickeln, Elementargeister und andere Wesen wahrzunehmen, selbst wenn wir sie nicht klar sehen wie hellsichtige Menschen, und wir werden auch unsere Wahrnehmungsorgane stärker ausbilden. Meine eigene Erfahrung zeigt, dass die möglichen Wahrnehmungen in diesem Bereich auf Gegenseitigkeit beruhen, es ist nicht allein mein Wille, der zählt. Im Gegenteil, erst wenn ich bereit bin, mich selbst zu öffnen für den Willen und die Impulse des Wesens, das mir begegnen möchte, werde ich es wahrhaftig wahrnehmen können. Alle Wesen in der Natur werden kräftiger, wenn wir sie liebevoll mit offenem Herzen wahrnehmen, und diese Liebe verstärkt die Energie, die wir der ganzen Natur und allen Wesen schenken.

In der Natur erlebe ich, wie jede Pflanze mit ihren Qualitäten, jeder Ort mit seinen Stimmungen prägend ist, und wie jeder Moment einzigartig ist. Ein fließend Lebendiges ändert jeden Moment seinen Inhalt, und immer feinere Nuancen werden sichtbar, wie in einer Kunstbetrachtung. Diese Wahrnehmungen sind greifbar für mich, und die Natur zeigt sich in ihrer Schönheit als Spiegel meiner Seele, der mir hilft, mein wahres Sein wiederzufinden. An dieser (scheinbaren) Grenze zwischen mir und der Natur bildet und stärkt sich mein Bewusstsein.

Befreiung aus der kollektiven Wirklichkeit der Medien

Als Gärtner habe ich gelernt, dass die Art, wie ich die Natur wahrnehme, sich sehr von der Art der Wahrnehmung unterscheidet, wie sie über die meisten Fernsehprogramme verbreitet wird. Was heute wahrgenommen wird oder was nicht, entscheidet sich zunehmend durch die Medien. Einerseits erweitern sie die Wahrnehmungsmöglichkeiten aus dem regionalen Bezug auf die ganze Welt. Andererseits stellt sich hier die Herausforderung, mich nicht passiv, ohne Bewusstheit, von den vielfältigen, bewegten Bildern in die Wahrnehmungsart der Medien hineinziehen zu lassen.

Über die Medien, wie z. B. das Fernsehen, entdecke ich viele andere Arten, die Welt wahrzunehmen oder zu gestalten oder andere Möglichkeiten zu denken. Ich muss aber selbst gewichten und darüber entscheiden: Was ist wichtig, was ist wahr, was ist wirklich?

Der Begriff „Wirklichkeit“ wurde erstmals im 13. Jahrhundert von Mystikern verwendet und meint „im Wirken, durch das Handeln geschehend“, d.h. also: etwas, was gebildet wird. Wirklichkeit entsteht also erst durch unsere Wahrnehmung, durch unsere innere Übereinkunft, kollektiv bestimmte Dinge so oder so zu sehen. Wir beeinflussen und erschaffen Wirklichkeiten, z. B. wenn wir sagen: Wissenschaftliche Menschen sehen keine Elementarwesen, religiöse Menschen sehen Engel. Einstein stellte als Ergebnis seiner Forschungen zum Einfluss der Beobachtung auf die Existenz materieller Systeme die Frage: „Existiert der Mond auch dann, wenn keiner hinsieht?"

Seit Einsteins Forschungen haben wir auch entdeckt, dass wir in unserem Gehirn Spiegelneuronen besitzen, welche die Gefühle von anderen aufnehmen, und dass dabei die gleichen Hormone ausgeschüttet werden, wie wenn es unsere eigenen Gefühle wären. Was wir wahrnehmen, wird in uns wirklich. Seit mir dies bewusst ist, vermeide ich Negativschlagzeilen oder Gewaltbilder in den Medien.

Mein eigener Lebensweg zeigt mir, wie ich mich von Glaubenssystemen befreien konnte – im Wechselspiel zwischen Offenheit für die Gedanken anderer und für unsere Kultur durch die Medien und dem Entwickeln meiner eigenen Wahrnehmungsfähigkeit. Dies waren wichtige Schritte auf dem Weg, ein bewusster Mitschöpfer zu werden. Es wird mir zunehmend klar: Wir wählen, was wir wahrnehmen und denken wollen, und das wird unsere persönliche und – im Zusammenspiel mit anderen – unsere kollektive Wirklichkeit bestimmen.

Werner Braun hat eine Ausbildung als Kreativer Sozialtherapeut (DFS) und arbeitet als biologisch-dynamischer Gärtner. Er arbeitet seit 2003 mit Tanis Helliwell und hat außerdem bei Ilse Müller “Substanzerkenntnis” studiert, wo er mehr über Wahrnehmung auf einer tieferen Ebene gelernt hat. Er verbindet christliche und anthroposophische Erfahrungen mit einer kosmopolitischen modernen Spiritualität. Eine wesentliche Quelle der Kraft und ein wichtiges Element in meiner Begegnung mit Werner ist sein Humor. Weitere Informationen über Werner gibt es auf www.echinos.de oder schreibt eine Email an webebu(at)gmx.net.

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