Befrei dein Herz aus seinem Käfig

Lotus-spiritual-transformation

Von Tanis Helliwell

Während ich in diesen vergangenen zwei Monaten in Europa gelehrt habe, hatte ich ein tiefgehendes spirituelles Erlebnis. Als dies geschah, kamen mir sofort zwei Gedanken. Der erste war: „Ich bin es nicht wert”, und der zweite war „Ich bin nicht bereit“. Die Erfahrung passierte trotzdem, so viel also zu „Ich bin nicht bereit“. Selbst als das klar war, beobachtete ich mich, wie albern ich doch war, im Nachhinein das Göttliche anzuzweifeln, das alles sieht und weiß; und die Tatsache, dass ich genau das tat, bedeutete, dass ich immer noch an mir arbeiten musste. Gleichzeitig war ich mir bewusst, dass diese Zweifel nicht von der Seele, sondern von meinem Ego kamen. Dieser alte Freund oder sollte ich sagen Feind.

Hier bin ich nun also einen Monat später und lasse diese Erfahrung in meinem Bewusstsein Wurzeln schlagen, während ich beobachte, welche Arbeit immer noch an diesem Persönlichkeitsgefäß getan werden muss. Einerseits fühle ich, dass ich eine andere Welt, einen anderen Ort im Bewusstsein betreten habe und an diesem Ort kann ich sowohl im Sein ruhen während ich zur gleichen Zeit aufgerufen bin, absolut integer zu sein. Ich erkenne unmittelbar das Ergebnis von jedem meiner Gedanken oder von jeder meiner Handlungen. Niemand urteilt, es wird nur beobachtet, und das mit nicht-nachlassendem Mitgefühl.

Einerseits habe ich das Gefühl, dass ich gegenwärtig nichts schreiben oder sagen kann, und andererseits habe ich das Gefühl, dass es nötig ist, das mitzuteilen, was ich kann. Ich hoffe, ich verwirre euch nicht. Für mich ist es nicht verwirrend, es ist nur so, dass ich mich einfühle, was das Nützlichste für euch ist, denn sicher ist keine Erfahrung, die irgendjemand von uns macht, nur für uns selbst, sondern sie ist universell. Hier sind also ein paar Ideen, wie wir unser Herz von unserem Käfig befreien können und warum das so entscheidend ist.

Ich sehe, dass in unserer westlichen Welt ein spiritueller Kampf zwischen zwei sich widersprechenden Dingen stattfindet. Das erste ist der seelische Hunger und der Wunsch nach innerem Frieden und nach Freude, den so viele Menschen verspüren. Das zweite ist ihr Zögern, ihr Anhaften an äußere Vergnügungen und schnelle Lösungen. „Das betrifft mich nicht“, sagt ihr jetzt vielleicht, „Ich habe Kaffee und Alkohol aufgegeben, achte auf meine Ernährung, bin freundlich zu anderen und meditiere täglich 20 Minuten“. Ja, das ist ein Anfang, doch bringt uns das nur bis zu einem bestimmten Punkt. Es kommt eine Zeit, wenn das Göttliche mehr von uns fordert. Dann müssen wir unsere Achillesferse erforschen, unseren Schatten, die subtilen Anhaftungen, denen wir noch unterliegen.

Vielleicht sagst du: „Im Moment bin ich zu beschäftigt. Ich muss mein Haus renovieren, mich nach einem neuen Job umsehen, mich um meine Familie kümmern“? – Ja, es gibt eine Zeit für all das, doch wenn wir diesen Weg beschreiten, dann führt das zur Stärkung unseres Egos, nicht unserer Seele. Was glaubst du, warum die meisten Gurus den Weg der Abkehr, des Verzichts nehmen? – Weil es nicht leicht ist, in dieser Welt der äußeren Verführungen zu leben und gleichzeitig dem Göttlichen verpflichtet zu bleiben und unseren Anhaftungen abzuschwören. Dies ist der schwierigste Weg und doch der, den die meisten Menschen im Westen gehen müssen, so wie Jesus es ausgedrückt hat, „in der Welt, aber nicht von ihr“ zu sein. Wie können wir also in der Welt funktionieren und doch auch spirituell wachsen?

Wir müssen absolut schonungslos im Konfrontieren unserer Anhaftungen sein und sehr genau unsere dunklen Stellen anschauen, denn diese sind vielleicht nicht offensichtlich. Sind wir zum Beispiel süchtig nach spirituellen Wundern? Entsprechen die anderen nicht unseren hohen Standards? Stellen wir unsere Familie und Freunde über unser Commitment für das Göttliche? Wenden wir die Lehren an, die wir in spirituellen Büchern gelesen haben oder was unsere spirituellen Lehrer sagen, oder geben wir unsere Verpflichtung, uns zu verändern, auf, indem wir sagen „Oh ich weiß das doch!“

Es kann sogar sein, dass wir süchtig sind nach spirituellen Erfahrungen. Das können wir daran erkennen, wenn wir von einem spirituellen Kurs zum anderen rennen, von einem Lehrer zum anderen, von einem spirituellen Buch zum anderen und nach Antworten suchen... dort draußen, so als ob das Neue oder die Anzahl von Erfahrungen zu innerer Stille führen würde.

Eine andere große Falle des Egos ist, wenn wir über viele Jahre der Verpflichtung eine ganze Menge an uns selbst gearbeitet haben und denken, dass wir unseren Abschluss gemacht hätten. Nein, nein, nein. Es hört nicht auf. Solange wir noch an den Dingen dieser Welt hängen, haben wir unseren Abschluss nicht, ganz egal, wie sehr wir auch schon an uns gearbeitet haben, statt dessen erwartet uns eine weitere, eine subtilere Ebene. Ja, natürlich müssen wir uns die Zeit nehmen, die Ergebnisse unserer Bemühungen zu feiern, und auch für eine Balance in den Bedürfnissen der Welt sorgen, jedoch ist es nötig, sich auf einer täglichen Basis immer wieder von neuem zu verpflichten. Das geschieht, indem wir uns mutig unserer tiefen Transformation verpflichten, an einem Ort, wo wir keine Geheimnisse haben, sondern bereitwillig alles abstreifen, an dem wir hängen.

Am wichtigsten ist es, dass wir eine ganz bestimmte Zeit haben, die wir dem Göttlichen widmen, eine Zeit für innere Einkehr und zur Meditation, um die Sorgen unseres Lebens wegfallen zu lassen. Wenn wir das tun, dann erfüllt uns das Göttliche mit Stärke und erneuerter Energie. Es verändert uns in der Stille. In unserem Herzen gibt es eine dreifache Flamme der Liebe, der Weisheit und des göttlichen Willens, und wenn alle drei gleich sind, gehen sie ineinander über, sie werden zu einer Flamme des Bewusstseins. Jeder von uns ist aufgerufen, sich zu verpflichten, alle drei Qualitäten zu entwickeln, bis dieser Prozess geschehen kann. Dadurch öffnet sich das Herz, und die Energie, die lange durch unser Ego und durch Angst eingesperrt wurde, wird befreit für den Dienst an der Welt. Hierin liegen Frieden und Stille.

Tanis Helliwell, als eine Mystikerin in der modernen Welt, bringt seit über 30 Jahren spirituelles Bewusstsein in die Mainstream-Gesellschaft. Seit ihrer Kindheit sieht und hört sie in höheren Dimensionen Elementarwesen, Engel und Meisterlehrer. Tanis ist die Gründerin des International Institute for Transformation (IIT), das Programme anbietet, um Menschen darin zu unterstützen, zu bewussten Schöpferinnen und Schöpfern zu werden, die in der Lage sind, mit den unsere Welt regierenden geistigen Gesetzen zu arbeiten.

Tanis ist die Autorin von Die Hohen Wesen von Hawaii, Elfensommer, Elfenreise, Umarmt von der Liebe, Mit der Seele arbeiten, Nicht ganz von dieser Welt, 
als auch in Erkenne deine Bestimmung.

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